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Wie komme ich in den Himmel?

· Autor: Thomas · Lesezeit: ca. 11 Min.

Auf der Suche nach Gott habe ich mich mit verschiedenen religiösen Anschauungen beschäftigt. Warum mich der christliche Glaube am meisten überzeugt hat. Ich gehe auf meinen persönlichen Weg zum Glauben und die Grundzüge verschiedener Weltanschauungen ein.

Atheismus: Die Leere nach dem Tod

Die Frage nach Glaube und Religion war für mich lange Zeit eine intellektuelle Angelegenheit. Man könnte sagen, dass ich in einem christlichen Umfeld aufgewachsen bin. Als Kind wurde ich in der evangelischen Kirche getauft, besuchte den Religions­unterricht und wurde später auch konfirmiert. Dennoch hatte der Glaube dadurch nie einen persönlichen Bezug zu meinem Leben.

Ein sinnloses Nichts nach dem Tod – zu düster, um wahr zu sein

Vielleicht gerade deshalb beschäftigte mich die Frage “Wie komme ich in den Himmel?”. Ich finde es bis heute schwer nachvollziehbar, wieso manche Menschen den Glauben an Gott vollständig ablehnen. Für mich war es eine furchtbare Aussicht, dass nach diesem Leben einfach gar nichts mehr kommen würde. Die Vorstellung, dass ich selbst einfach nicht mehr da wäre, machte mir Angst.

Ohne ein Jenseits ergäbe auch das Diesseits keinen Sinn.

Für manche Menschen mag es eine tröstliche Vorstellung sein, dass mit einem endgültigen Tod auch alle Verpflichtungen und alles Leid ein Ende hätten. Wenn ich darüber nachdenke, scheint mir dann aber auch dieses Leben sinnlos: Wenn ich durch den Tod alle meine schönen Erinnerungen verliere, warum sollte ich überhaupt ein gutes Leben führen? Auch alle Menschen, die mich jemals gekannt hatten, würden irgendwann sterben und ich dadurch in Vergessenheit geraten.

Dekonstruktivismus: Relativismus und Wahrheitssuche

Ein unbefriedigendes Treiben auf dem Meer der Beliebigkeit

Heutzutage ist es in unserer westlichen Gesellschaft normal geworden, dass alle Religionen gleichwertig nebeneinander stehen gelassen werden. Wenn man sich näher mit der Frage “Wie komme ich in den Himmel?” beschäftigt, ist man mit einem großen Buffet an Weltanschauungen konfrontiert – ohne Orientierung, von welcher Religion man sich bedienen soll.

Generell gibt es heutzutage eine große Auswahl an möglichen Lebensentwürfen. Nach dem Abitur war ich mir erstmal unsicher, welches Studium bzw. welchen Beruf ich ergreifen sollte. Da mich die Frage nach Glaube und Religion schon länger beschäftigte, kam ich dazu, einige Semester Religions­wissenschaft zu studieren. Wir lernten dort verschiedene religiöse Ansichten kennen.

Ohne eine absolute Wahrheit würde bereits unser Alltag im Chaos versinken.

Unsere Professoren vertraten die Vorstellung, dass es eine absolute Wahrheit sowieso nicht geben könne – zum Beispiel, weil zwei Studenten die Wandfarbe des gegenüber­liegenden Gebäudes nicht exakt gleich beschreiben könnten. Mir leuchtete das nicht ein. Ich fand, dass unsere Professoren damit lediglich die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung und Sprache beschrieben.

Eine absolute Wahrheit, über die wir uns zu einem gewissen Grad einig sind, ist schon allein die Grundlage für unser Zusammenleben in der Gesellschaft: Wenn ich mit einem 10-Euro-Schein zum Supermarkt gehe, dann möchte ich dafür auch einen bestimmten Gegenwert erhalten – und nicht an der Kasse zu hören bekommen, dass ich in der “Wahrheit” des Marktleiters nur einen 5-Euro-Schein in der Hand halte.

Widerstreitende Religionen können nicht alle vom gleichen, guten Gott kommen.

Ich glaube nicht, dass Gott mehrere Religionen geschaffen hat, die alle gleich richtig sind. Damit wäre Gott nämlich für alle Diskussionen und Konflikte verantwortlich, die zwischen verschiedenen Religion entstanden sind. Mir scheint es viel logischer, dass es eine wahre Religion gibt, die einen wahren Gott ehrt, und die anderen Religionen lediglich eine Art Täuschung oder Kopie des Originals sind.

Esoterik und Daoismus: Die Illusion der Harmonie

Ein guter Gott würde eine Religion erschaffen, die wir erkennen können.

Im Studium hatten wir uns auch mit sogenannten “neuen religiösen Bewegungen” befasst – das sind verhältnismäßig kleine Gruppen, die ihre ganz speziellen religiöse Ansichten vertreten. Wenn Gott aber die ganze Menschheit geschaffen hat, dann muss es auch in seinem Interesse liegen, dass wir Menschen ihn finden können. Die wahre Religion muss eine öffentlich bekannte, relativ leicht zugängliche Religion sein.

Selbstoptimierung im Diesseits bietet keine nachhaltige Hoffnung.

Schon vor meinem Studium kannte ich mehrere Personen, die sich mit Astrologie, Feng Shui, Reiki und ähnlichen Praktiken beschäftigt hatten, die man vielleicht mit “Esoterik” oder “New Age” zusammenfassen könnte. Ich hatte mich außerdem in die Philosophie hinter der friedfertigen Kampfkunst Aikido eingelesen, dessen Begründer, Ueshiba Morihei, die Harmonie und Liebe zwischen allen Lebewesen betonte.

Historisch betrachtet haben “östliche” Praktiken wie Feng Shui oder die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zwar keinen Zusammenhang mit der “westlichen” Esoterik. Sie gehören zum chinesischen Daoismus, der in seiner religiösen Form die Vereinigung des Individuums mit einer größeren kosmischen Wirklichkeit zum Ziel hat – das ist eine Parallele zum Hinduismus und Buddhismus, auf die ich im nächsten Abschnitt noch eingehen werde.

So wie ich die genannten Praktiken – egal ob “westlich” oder “östlich” – kennengelernt habe, geht es dabei in erster Linie um eine bessere Bewältigung des diesseitigen Lebens: Durch die Manipulation von “Energien” im menschlichen Körper soll sich vor allem die körperliche Gesundheit verbessern. Diese Praktiken bringen keine grundlegende Veränderung – keine Hoffnung auf ein ewiges Leben im Himmel, mit dem das Leid ein dauerhaftes Ende nimmt.

Hinduismus und Buddhismus: Der lange Pfad zur Erleuchtung

Den von Gott gegebenen Verstand negieren, um Erleuchtung zu erlangen?

Der Hinduismus ist eigentlich keine eigenständige Religion, sondern eine Bezeichnung für unterschiedliche religiöse Traditionen in Indien. Auch der Buddhismus ist ursprünglich in diesem Umfeld entstanden. Hinduismus und Buddhismus haben die Lehre von Karma und Wiedergeburt gemeinsam: Gemäß seiner guten oder schlechten Taten würde man solange belohnt oder bestraft werden, bis man die Erleuchtung erlangt hat.

Die Erleuchtung wird so erklärt, dass ein Stück von Gott in jedem Menschen steckt. Im Moment der Erleuchtung verbindet sich diese Seele wieder mit Gott, so wie ein Wassertropfen im ganzen Meer aufgeht. Der einzelne Tropfen existiert dann nicht mehr. (Hierin besteht die Parallele zum Daoismus, der auf völlige Harmonie des einzelnen Individums mit dem gesamten Kosmos abzielt.) Ich fand es intellektuell zunächst schwierig, mir diese Erleuchtung praktisch vorzustellen.

Ein guter Gott würde uns nicht tausende Leben bis zur Erlösung aufbürden.

Erst nachdem ich mich schon für den christliche Glauben entschieden hatte, kam ich noch einmal davon ab und probierte Yoga aus, was ebenfalls zum Hinduismus gehört. Auf die Yoga-Philosophie und meine persönlichen Erlebnisse gehe ich noch viel mehr im Artikel “Was ist der Unterschied zwischen dem Christentum und Yoga? (Teil 1)” sowie in Teil 2 und Teil 3 ein.

Zusammengefasst gilt der Weg zur Erleuchtung als sehr lang – laut Buddhismus, Hinduismus und Yoga würde er tausende Erdenleben dauern. Am Yoga hatte mich zunächst überzeugt, dass dieser an keine bestimmte Religion gebunden ist und dadurch theoretisch mehr Menschen zu Gott gelangen können. Rückblickend erscheint es mir jedoch unmenschlich, dass Gott uns einen so langen Leidensweg aufbürden würde.

Beim christlichen Glauben ist die Erlösung dagegen ein einmaliger Schritt, der einfach zu gehen ist. Gott selbst hilft uns dabei, das Ziel zu erreichen. Die Kraft und die Vergebung dazu kommen von ihm. Christen haben die so wertvolle Gewissheit, direkt nach dem Tod in den Himmel zu kommen. Diese Sicherheit ist für jeden Menschen greifbar – darauf möchte ich auch mit diesem Blog aufmerksam machen.

Judentum: Klarheit durch Gebote?

Faszination Judentum: Eine Reise zu den Wurzeln des christlichen Glaubens

Gegen Ende meines Studiums hatte ich mich schließlich mit dem Judentum befasst. Der jüdische Glaube ist älter als der christliche Glaube. Das Judentum hat eine lange Tradition, die wir im Alten Testament der Bibel (im Judentum wird es “Tanach” genannt) beschrieben finden. Unsere heutige westliche Gesellschaft geht letztendlich auf jüdische Normen und Gesetze zurück.

Auf meiner Suche nach dem wahren Glauben faszinierte mich besonders das orthodoxe Judentum, wo man sich auf die ursprüngliche Lehre konzentriert. Dabei spielen weitere Schriften außerhalb des Tanach, wie zum Beispiel die Mischne Tora, eine Rolle. Der jüdische Gelehrte Moses Maimonides zählte 613 Gebote, die ein orthodoxer Jude in seinem Leben einhalten muss. Das verspricht zumindest eine gewisse Klarheit.

Konversion unerwünscht? Jüdische Gelehrte halten einen Übertritt meist für unnötig.

Mir wurde jedoch auch schnell klar, dass der Übertritt zum (orthodoxen) Judentum sehr aufwändig ist. Mindestens ein Jahr dauert es, alle jüdischen Fest- und Feiertage einmal zu erleben. Zur Aufnahme in die jüdische Gemeinschaft ist dann eine Prüfung vor einem jüdischen Gericht erforderlich. Bei männlichen Konvertiten kommt auch heute noch die Beschneidung hinzu.

Generell spielt das Leben nach dem Tod im Judentum eine untergeordnete Rolle und jüdische Gelehrte raten in der Regel sogar davon ab, zum Judentum zu konvertieren. Nach ihrem Verständnis sei der Übertritt zum Judentum gar nicht notwendig. Sie gehen davon aus, dass auch Nichtjuden vor Gott gerecht dastehen, wenn sie die sogenannten “Noachidischen Gebote” einhalten.

Die Noachidischen Gebote sehen jedoch keine Möglichkeit vor, wie man von Gott wieder Vergebung erhält, wenn man sie übertreten hat. Die christliche Sichtweise schien mir da plausibler: Der christliche Gott bietet einfach Vergegung an – auch für die schlimmsten Sünden! Außerdem richtet sich der christliche Glaube, im Gegensatz zum Judentum, ausdrücklich an Menschen aller Nationen, also auch an mich.

Islam: Gemeinsamkeiten und Differenzen

Zwischen dem Islam und dem Christentum gibt es ebenfalls viele Gemeinsamkeiten. Beide Religionen glauben an einen höchsten Gott und an eine Heilige Schrift, im Islam der Koran und im Christentum die Bibel. Die zentrale Figur des Christentums, Jesus Christus, ist im Islam ebenfalls als Prophet bekannt. Allerdings gehen Muslime davon aus, dass die Bibel nachträglich verfälscht wurde.

Die problematischen Aspekte heiliger Schriften – welche Offenbarung gilt?

Es stellt sich somit die Frage, ob der Koran oder die Bibel die wahre Sicht der Dinge beschreibt. Während der Großteil der Muslime sicherlich friedvoll lebt, gibt es im Koran dennoch einige Abschnitte, die zumindest theoretisch so verstanden werden können, dass sie Gewalt gegen Frauen oder Andersgläubige unterstützen, wie beispielsweise die Sure 4:34 und die Suren 2:191-193.

Solche Lehren schienen mir unvereinbar zu sein mit dem Wesen Gottes, der ja alle Menschen, egal welchen Geschlechts oder Glaubens, geschaffen hat. Sollte es nicht vielmehr in seinem Interesse liegen, Frieden zwischen den Menschen anzuordnen? Manche Koran-Ausleger gehen davon aus, dass sich die Suren, die scheinbar Gewalt fördern, lediglich auf das Recht zur Selbstverteidigung für Muslime beziehen.

Mir persönlich schien es jedoch logischer, dass Gott sich den Menschen auf eine Weise zeigt, die keine Zweifel über seine Absichten hinterlässt. Im Christentum hat sich Jesus eindeutig gewaltfrei verhalten und mit der Kreuzigung sogar selbst Gewalt über sich ergehen lassen – ein klares Zeichen für seine Nachfolger, mit dem Gott seinen Charakter durch praktisches Handeln zeigt.

Christentum: Das klare Vorbild in Christus

Meine Erkenntnisse über andere Religionen schärfte letztendlich meinen Blick auf das Christentum. Das Christentum ist die eine wahre Religion, bei der uns Gott die sichere Hoffnung auf ein ewiges Leben im Himmel einfach schenkt, wenn wir der ursprünglichen Lehre der Bibel vertrauen und dem Vorbild von Jesus Christus folgen. So sehen es zumindest diejenigen Christen, die ihren Glauben praktisch im Alltag leben.

Durch meine Beschäftigung mit dem Judentum wurde mir bewusst, welchen großen Einfluss verschiedene Strömungen, die man vereinfachend als “konservativ” und “progressiv” bezeichnen kann, innerhalb einer Religion haben können. Ab da versuchte ich mehr über den Glauben von Christen zu erfahren, die ihren Glauben tatsächlich zum Mittelpunkt ihres Lebens gemacht hatten.

Glaube durchdringt Herz und Verstand – und führt ins Handeln

Mir wurde klar, dass Glaube mehr als eine reine Kopfsache ist. Es geht nicht nur darum, bestimmte Wahrheiten intellektuell zu akzeptieren, wie ich es im Studium erlebt hatte. Auch eine Taufe als Säugling bewirkt nicht automatisch einen tiefen Glauben. Je mehr Menschen ich kennenlernte, die ihren Glauben im Alltag tatsächlich lebten, desto klarer wurde mir, dass ich selbst praktische Schritte im Glauben gehen musste.

Einen großer Beitrag zum besseren Verständnis des christlichen Glaubens leistete mir neben persönlichen Gesprächen die Lektüre christlicher Bücher, wie zum Beispiel von Dr. Werner Gitt, der den Fachbereich Informations­technologie an der Physikalisch-Technische Bundesanstalt leitete. Mich beeindruckte, dass Glaube und Technik kein Widerspruch sein müssen – besonders da ich damals eine IT-Ausbildung beginnen wollte.

Wenn wir unser eigensinniges Streben aufgeben, kann Gott kraftvoll wirken.

Am Christentum überzeugte mich besonders, dass seine zentrale Botschaft (das Evangelium) so einfach wie kraftvoll ist: Gott schenkt uns das ewige Leben, wenn wir es demütig annehmen. Als Christ mache ich mir mittlerweile nicht nur weniger Sorgen um meinen weiteren beruflichen Weg – denn Jesus Christus ist größer als irdische Sorgen – ich kann mir auch hundertprozentig sicher sein, dass ich in den Himmel kommen werde.