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"Die Kirche hat die Hölle erfunden"

Autor: Thomas · Lesezeit: ca. 2 Min.

Die Hölle und das Jüngste Gericht sind fest in den historischen Lehren von Jesus verwurzelt, wie zahlreiche biblische Belege und anerkannte Theologen zeigen.

Hat die Kirche die Hölle erfunden?

Du hast vielleicht schon einmal gehört, dass die Kirche die Idee der Hölle erfunden hat, um Menschen zu kontrollieren. Diese Ansicht ist weit verbreitet und lässt sich leicht nachvollziehen, wenn man bedenkt, wie oft die Hölle in der Geschichte als Drohmittel eingesetzt wurde. Aber ist das wirklich so? In diesem Artikel möchte ich Dir zeigen, warum diese Ansicht nicht stimmt und warum die Hölle tatsächlich ein zentrales Thema der Lehren von Jesus Christus ist.

Was sagt Jesus über die Hölle?

Wusstest Du, dass Jesus über kaum ein Thema mehr gesprochen hat als über die Hölle und das Jüngste Gericht? Tatsächlich gibt es in der Bibel mehr Verse, in denen Jesus über die Hölle spricht, als über Himmel, Liebe oder Vergebung. Diese Tatsache mag Dich überraschen, vor allem, wenn man Jesus vor allem als Lehrer der Liebe kennt. Doch es zeigt, dass das Thema der Hölle für ihn von größter Bedeutung war.

Was sagt die Bibel?

In den Evangelien findest Du viele Stellen, an denen Jesus eindringlich vor der Hölle warnt. Zum Beispiel sagt er in Matthäus 10,28:

Habt keine Angst vor den Menschen, die zwar den Körper, aber nicht die Seele töten können! Fürchtet vielmehr Gott, der beide, Leib und Seele, dem ewigen Verderben in der Hölle ausliefern kann.

Auch in der Bergpredigt spricht Jesus mehrfach über das Jüngste Gericht und die Konsequenzen eines sündhaften Lebens.

Er verwendet anschauliche Bilder wie “das ewige Feuer” und “die tiefste Finsternis” (Matthäus 25,41; Matthäus 8,12), um die Dringlichkeit seiner Botschaft zu verdeutlichen. Diese Aussagen sind so zahlreich, dass sie unmöglich ignoriert werden können.

Historische Belege

Interessanterweise stimmen selbst liberale Theologen, die heutzutage oft die Existenz der Hölle infrage stellen, darin überein, dass der historische Jesus von der Hölle und dem kommenden Gericht überzeugt war. Diese Gelehrten stützen sich auf historische Untersuchungen der Evangelien und kommen zu dem Schluss, dass die Predigten von Jesus über die Hölle authentisch sind.

Ein Beispiel, wie liberale Theologen die Predigten von Jesus zusammenfassen:

Der Gott Jesu ist der Gott Israels: ein loderndes Feuer ethischer Energie, das den Menschen verwandeln will, um in ihm die Liebe zum Nächsten anzuzünden; das aber dem, der sich selbst vom Heil ausschließt, zum vernichtenden Feuer der Hölle wird.

(zitiert nach: Gerd Theißen und Annette Merz: Der historische Jesus. Ein Lehrbuch, 3. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, S. 249)