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Dreieinigkeit

· Autor: Thomas · Lesezeit: ca. 4 Min.

Christen glauben, dass Gott aus den drei Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist besteht, die miteinander in Beziehung stehen. Zum Vergleich: Wasser kann auch flüssig, als Dampf oder Eis erscheinen. Auch wir sind zu einer Beziehung mit dem dreieinigen Gott eingeladen.

Ein wesentlicher Grundsatz des christlichen Glaubens ist, dass Gott “dreieinig” ist. Damit ist gemeint, dass Gott aus drei “Persönlichkeiten” besteht, die letztendlich derselbe Gott sind:

  • Gott der Vater
  • Gott der Sohn (Jesus Christus)
  • und der Heilige Geist

Man sagt auch Dreifaltigkeit oder Trinität dazu.

Ich persönlich habe darin nie einen Widerspruch gesehen, aber da es zur Dreieinigkeit immer wieder Fragen gibt, möchte ich das Thema einmal veranschaulichen.

Ein Bild für die Dreieinigkeit

Ein bekanntes Bild für die Dreieinigkeit ist das Wasser: Wir alle wissen, dass Wasser verschiedene Formen annehmen kann. Erstmal gibt es normales Wasser, das flüssig ist und dadurch sehr flexibel. Dann gibt es Eis, das im Gegensatz zu flüssigem Wasser sehr hart ist. Schließlich gibt es noch Wasserdampf, der viel heißer ist und im Gegensatz zu den anderen Wasserarten sogar nach oben steigt.

Es gibt also verschiedene Formen von Wasser, die alle unterschiedliche Eigenschaften haben, und trotzdem sagen wir, dass es im Grunde alles Wasser ist. Wir wissen, dass alle drei Arten von Wasser letztendlich aus den gleichen Wassermolekülen, nämlich H2O, bestehen.

Genauso verhält es sich auch mit Gott: Obwohl es den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist gibt, die alle auch verschiedene Eigenschaften haben und im Lauf der Geschichte unterschiedlich in Erscheinung treten, wissen wir doch, dass alle drei im Grunde derselbe Gott sind.

Dreieinigkeit in der Bibel

Altes Testament

Die Dreieinigkeit kommt schon im Alten Testament der Bibel vor:

Bereits der Prophet Mose, der das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten hinausführte, besang Gott als Vater. Auch zum Beispiel der Prophet Jesaja erinnerte Israel später daran, dass Gott sein wahrer Vater ist.

(Zum Weiterlesen: 5. Mose 32,6; Jesaja 63,16)

Ebenfalls der Prophet Jesaja sagte voraus, dass Gott später in Form seines Sohnes auf die Erde kommen würde. Er nennt Jesus dabei mit seinem Beinamen “Immanuel”, der bedeutet “Gott mit uns”. Damit wird angedeutet, dass Gott in Jesus auf gleicher Ebene mit den Menschen lebte.

(Zum Weiterlesen: Jesaja 7,14; Jesaja 9,5; Matthäus 1,23)

Gleich im zweiten Vers der Bibel lesen wir, dass der Geist Gottes bereits bei der Schöpfung der Welt anwesend war. In den Psalmen ist überliefert, dass schon König David betete, Gott möge seinen Heiligen Geist nicht von ihm nehmen. Der Prophet Joel sagte voraus, dass Gott in den letzten Tagen seinen Geist “ausgießen” wird, was an Pfingsten, also zur Zeit des Neuen Testaments, zumindest teilweise schon erfüllt wurde.

(Zum Weiterlesen: 1. Mose 1,2; Psalm 51,13; Joel 3,1; Apostelgeschichte 2)

Neues Testament

Bekräftigt wird die Dreieinigkeit dann im Neuen Testament:

Geht also hin, macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Jesus selbst wies seine Jünger an, auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen, als er sie in die Welt hinaus schickt, um allen Menschen vom Glauben zu erzählen. Auch der Apostel Paulus greift die Dreieinigkeit als Formulierung in seinen Briefen auf.

(Zum Weiterlesen: Matthäus 28,19; 2. Korinther 13,13)

Am Anfang war das Wort, und das Wort war mit Gott, und Gott war das Wort.

Die Identität von Jesus als Sohn mit Gott als Vater erklärt der Apostel Johannes gleich im ersten Vers seines Evangeliums. Er schreibt, dass das Wort Gott war. Das Wort ist ein anderer Name für Jesus, den zum Beispiel auch der Evangelist Lukas in seinem Evangelium benutzt.

So gibt es noch weitere Bibelstellen, die Jesus mit Eigenschaften identifizieren, die nur Sinn ergeben, wenn man ihn auch als Gott betrachtet. Ein Beispiel dafür ist der Brief von Apostel Paulus an die Kolosser, in dem er ihnen erklärt, dass durch Jesus Christus alles auf der Welt geschaffen wurde, also auch er der Schöpfer ist.

(Zum Weiterlesen: Johannes 1,1.14; Lukas 1,2; Kolosser 1,16)

Nicht Menschen hast Du belogen, sondern Gott!

Ein bekanntes Ereignis aus dem frühen Christentum, bei dem der Heilige Geist mit Gott identifiziert wird, betraf Ananias und seine Frau Saphira. Sie verkauften ein Grundstück, um das Geld der Gemeinde zu spenden. Aber dabei logen sie und behielten einen Teil des Geldes für sich. Der Apostel Petrus kommentiert das mit den Worten, dass sie den Heiligen Geist und damit auch Gott belogen haben.

(Zum Weiterlesen: Apostelgeschichte 5,3-4)

Das Wesen Gottes

Auch wenn es keinen einzelnen Bibelvers gibt, der direkt sagt “Vater = Sohn = Geist”, lässt sich die Lehre von der Dreieinigkeit doch gut mit der Bibel begründen. Sie ist sogar notwendig, um alle Aussagen der Bibel, in denen die verschiedenen Wesensarten von Gott beschrieben werden, miteinander in Einklang zu bringen.

An der Dreieinigkeit zeigt sich auch, dass der christliche Gott keine abstrakte “Energie” oder Ähnliches ist, sondern ein persönlicher Gott, der durch Beziehungen charakterisiert ist. Das können wir als Hinweis darauf verstehen, dass Gott auch uns Menschen als beziehungsfähige Wesen geschaffen hat und mit uns in Verbindung treten möchte.